Autobanken in Deutschland

Ökonomie: Die Ufer der Automobilhersteller

Worin besteht der Erfolgsfaktor der Institutionen? Warum werden sie von Brüssel aus mit Problemen bedroht? Bänke und gute Neuigkeiten - sie passen nicht mehr zusammen. Im Finanzsektor, der von skandalösen Ereignissen erschüttert wurde, gibt es einen Teilbereich, der in den vergangenen Jahren leise und geheim zugenommen hat: die Automobilbanken. Aber erst im vergangenen Jahrhundert sind sie richtig durchgedreht.

Die elf Automobilbanken in Deutschland haben heute über zehn Mio. Kundinnen und Servicekunden. Gemeinsam mit rund sechzehn.000 Brand Dealern betreuen sie 2013 einen Auftragsbestand von 90,3 Milliarden EUR - mehr als zwei Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Für die Automobilkonzerne haben sich die Häuser zu Gewinnern entwickelt: So erzielte VW Financial Services 2013 einen Gesamtumsatz von 22 Milliarden EUR - wesentlich mehr als die Automarke Porsche.

Zugleich erwirtschaftete die Automobilbank des VW-Konzerns einen Überschuss von 1,9 Milliarden EUR, etwa das Vierfache von Skoda. So ist es kein Zufall, dass die Automobilbanken im vergangenen Jahr eine traditionell geringe Ausfallquote von weniger als 0,5 Prozentpunkten des Kontraktvolumens genießen konnten. Dort setzen die Automobilbanken an und unterstützen die Händler beispielsweise bei der Bestandsfinanzierung oder der Erneuerung ihrer Showrooms.

Aber woher kommt der Markterfolg der Automobilbanken? Mit 22 Prozentpunkten im Jahr 2013 war der Barzahleranteil auf einem historischen Tiefstand. "78% aller Neufahrzeuge wurden im vergangenen Jahr mit Leasing- oder Finanzierungsmitteln auf die Straße gebracht", sagt Anthony Bandmann, Vorsitzender des Vorstands der VW Bank. Davon entfällt rund zwei Dritteln auf Automobilbanken - die traditionellen Finanzinstitute haben nur noch 38% übrig.

Zudem bleibt der Kunde der Herstellerbanken ? finanziell selbständig, da er nicht sein ganzes Vermögen in den Kauf eines Autos investieren muss. Damit sind auch die Produzenten und Verkäufer zufrieden: Die Kundinnen und Käufer der Autobanken erwerben ihre Neufahrzeuge nicht nur früher, sie rüsten sie auch besser aus oder wählen ein grösseres Vorbild. Aber auch die arrivierten Automobilbanken sehen sich von Brüssel aus mit Problemen konfrontiert.

Dennoch betreffen die Regulierungsprojekte der EU auch die Automobilbanken. Aus diesem Grund setzen sich die Automobilbanken in Berlin und Brüssel dafür ein, die Regelung des Pkw-ABS zu entlasten. Schon 2013 konnten die Automobilbanken das Auftragsvolumen in diesem Bereich um 2,2 Prozentpunkte auf 8,2 Mrd. EUR ausweiten. Die Automobilbanken konnten im vergangenen Jahr mehr als 2,5 Mio. solcher Serviceverträge abschliessen - ein Plus von sage und schreibe zwölf Zehntel.

"Im Jahr 2013 haben die Automobilbanken zum ersten Mal mehr als zwei Zusatzleistungen pro abgeschlossenen Leasing- oder Finanzvertrag erbracht", sagte Klaus Bentz, CEO der FGA Bank. Das ist der Nutzen für die Kunden: Für die Fachhändler von Vorteil: Der Kunde mit Mobilitätspaket besucht die Fachwerkstatt. Eine gute Nachricht für die Autobanken, eine gute Nachricht für die Versicherungsgesellschaften.